Valle Sagrado – The Sacred Valley of the Incas – Das Heilige Tal der Inka

Valle Sagrado – The Sacred Valley of the Incas – Das Heilige Tal der Inka

In und um Cusco herum gibt es sehr viele Ruinen der Inka zu bestaunen. Auch wir entschließen uns, einige zu besichtigen.

Ollantaytambo

Pachacútec eroberte Ollantaytambo (auf 2792m) im 15. Jahrhundert und fing an, die Stadt zu rekonstruieren. Auch heute läuft man durch schmale Gassen, an den Seiten sind die stabilen Inkamauern zu sehen.

Oben sieht man die Ruinen der Lagerhäuser

 

Viele Terrassen wurden angelegt für Landwirtschaft inklusive Bewässerungssystem. Außerdem gibt es hier eine „Festung“ oder den „Tempelhügel“, die nach Pachacútecs Tod von dem Inka Manco als Rückzugsort vor den Spaniern genutzt wurde. Eigentlich war es als religiöse Stätte gedacht, wurde dann aber Schauplatz eines Kampfes, einer der wenigen erfolgreichen gegen die Spanier.

Blick von den Ruinen der Lagerhäuser auf die gegenüberliegende Festung

Die Terrassen sind viel größer, als man annehmen mag, größer als der Durchschnittsmann. Oben gibt es einen Militärplatz, von welchem man aus einen guten Überblick über das gesamte Tal gewinnt.

Die Festung von Ollantaytambo

Auf der anderen Seite auf einem anderen Berg gibt es Lagerhäuser (Qollqa in Quechua), welche auch von Pachacútec erbaut wurden, um Getreide zu lagern. Die Lagerhäuser sind ganz schön weit oben, wir laufen/klettern den schmalen Weg eine halbe Stunde lang nach oben… ganz schön umständlich, hier oben Lebensmittel zu lagern? Natürlich machte auch das Sinn, zum einen ist der Platz oben am Hang geschützt vor möglichen Angreifern und Plünderern, außerdem waren die Lebensmittel dort oben besser haltbar (mehr Wind, kältere Temperaturen).

Blick auf die Lagerhäuser über steinige, steile Wege
Die Lagerhäuser

Ein schönes Stabinsekt
Blick von den Lagerhäusern aus auf Ollantaytambo und die Festung gegenüber

Chinchero

Chinchero liegt auf 3762m Höhe, was wir erstmal ganz schön merken, aber wir lassen es ruhig angehen.

Man nennt Chinchero auch den „Geburtsplatz des Regenbogens“. Hier weben immer noch Quechua Frauen Textilien aus natürlichem Material und färben vor allem noch mit natürlichen Mitteln.

Die Frauen zeigen uns die verschiedenen Schritte, die zu wunderschönen Produkten führen, wie zb dem lliklla, dem Schultertuch.

Die verschiedenen Farben, hergestellt aus den jeweiligen Naturprodukten
Zuerst wird die Wolle gewaschen mit einer natürlichen Seife und dann in heißem Wasser gefärbt mit gewonnenem Farbpulver

Sie erklären uns außerdem die Symbolik, die in ihren Produkten wiederzufinden ist, von Schangen bis zu Puma und den beiden Seen, die Chinchero umgeben.

Einer der Seen, Puray

In Chinchero gibt es außerdem Ruinen zu bestaunen: der Sohn von Pachacútec, Tupac Yupanqui, hat Chinchero wohl als Ferienort genutzt. Er hat viele Aquädukte und Terassen bauen lassen, welche für Landwirtschaft genutzt wurden und selbst heute noch in Gebrauch sind. Der Boden hier gilt als einer der fruchtbarsten in der Gegend.

Die Ruinen Chincheros mit den Terrassen für den Anbau; ganz oben ist eine Kolonialkirche zu sehen. Leider darf man in dieser keine Fotos machen, die ganze Kirche ist bemalt
Chinchero Ruinen

Pisac

In Pisac gibt es eine Bergfeste der Inka mit Friedhof, Wohnhäusern und zeremoniellen Bädern. Im Tempelbereich gibt es den mächtigen Felsbrocken Intihuatana, von dem die Inka glaubten, an ihm sei die Sonne gebunden. Hier haben wohl die Intellektuellen gewohnt, während das Volk unten im Bergtal lebte. Es ist unglaublich, wie die Inka den Berg transformiert haben, die Terrassen für Anbau sind gigantisch.

Pisac Blick von oben (von den Wohnhäusern aus); die Terrassen sind nach Süden ausgerichtet
Nochmal die Terrassen. Übrigens auf 3500m
Eine umgebende Felswand. Die Löcher waren Prä- und Inkagräber

Moray & Maras

In Moray gibt es besondere Ruinen der Inka: kreisförmige Terassen unterschiedlicher Höhe.

Moray „Labor“, im Hintergrunds sind manchmal die schneebedeckten Berge zu sehen

Bis vor 50 Jahren wurden hier noch Kartoffeln und Gerste angebaut. Durch die Terrassierung und die Anordnung im Rund ergibt sich eine Überlagerung des Makroklimas mit etlichen, für jede Terrasse verschiedenen Mikroklimas, weswegen angenommen wird, dass Moray von den Inkas als Agrarversuchsfeld zum Studium des Einflusses dieser Mikroklimate auf den Pflanzenwuchs genutzt wurde. Beeindruckend!

In Maras sehen wir die höchstgelegene Salzfarm der Welt. Angeblich sind ca 1500 Salzbecken schon seit 2000 Jahren in Gebrauch. Woher kommt das Salz? Von einer Wasserquelle (unterirdisches Gewässer), das durch eine Salzader in einem Mineralienblock fließt.

Die Wasserquelle für die Salzfarm

In diesen terrassenartig angelegten Salzpfannen (4m Durchmesser, 30cm tief) wird Salz dann durch die sukzessive Verdunstung der natürlichen Sole in der Sonne gewonnen. Teilweise wird das Salz über 20 Stunden mit dem Auto bis nach Lima gebracht.

Die Salzterrassen von Maras (gerade ist Regenzeit, weswegen die Salzfarm nicht in Betrieb ist)

Über die unglaublich harte Arbeit der Familien, die hier seit Generationen Salz gewinnen, spricht diese Doku (auf Deutsch): https://www.youtube.com/watch?v=KlYpJZNqhaQ . Verdienen tun die Salzbauern fast nichts, dahingegen wird das Salz als Luxusgut in alle Welt exportiert, woran große Firmen verdienen…