Machu Picchu
Da wir unser Ticket für den Machu Picchu schon fast drei Wochen vorher gebucht hatten wie empfohlen (da es nur begerenzte Tickets pro Tag gibt), waren unsere letzten zwei Wochen in Peru ziemlich gestresst und vorgeplant. Die Aufregung dämpfte sich weiter, dadurch, dass der Besuch Machu Picchus sich ganz schön teuer gestaltet; man muss über Aguas Calientes anreisen und dorthin gelangt man nur mit Zug, der unverschämt überzogen teuer ist. Man könnte auch illegalerweise langs den Zuggleisen 11km wandern, aber aus Zeitgründen haben wir uns leider für den Zug entscheiden müssen. Wir reisen von Cusco erst nach Ollantaytambo und von dort nehmen wir den Zug nach Aguas Calientes, ein Ort, der nur für den Massentourismus geschafft wurde und in einem kleinen Tal inmitten hoher Berge liegt. Die Vegetation ändert sich, auf einmal befinden wir uns im jungelartigen Nebelwald!


Wir übernachten und der Wecker klingelt um 3:50Uhr frühs…
Und da war sie wieder, die Spannung und Aufregung!! Abenteuer Machu Picchu! Wir bekommen ein kleines Lunchpaket vom Hostel und machen uns auf in der Dunkelheit, mit zahlreichen anderen, die auf den Machu Picchu rauflaufen wollen (um somit den auch wieder überzogen teuren Bus zu vermeiden). Wir müssen vor dem Tor warten bis 5Uhr, unsere Tickets werden kontrolliert und dann geht es los – von 2040m auf 2450m nur Stufen bergauf, eine Stunde lang. Es wird hell, allerdings ist es noch ganz schön neblig.
Ich hab gedacht ich werd nicht mehr. Endlich oben angekommen, völlig durchgeschwitzt, reihen wir uns in die Schlange vor dem Eingang, um 6Uhr öffnen sich die Tore. Wir schließen uns einer Gruppe an mit Guide und endlich laufen wir durch den Eingang… Die Sonne blitzt durch den Nebel und der Anblick verschlägt uns den Atem… Das ist er also, der magische Machu Picchu. Hier im Hintergrund Huayna Picchu.


Unglaublich! Erst nach und nach wird uns die gigantische Größe Machu Picchus bewusst. Unser Guide führt uns durch die Ruinen…
Die Baukunst der Inka ist wirklich beeindruckend. In den meisten Ruinen (selbst in Cusco stehen noch Teile dieser Inkamauer), sind die Steine perfekt aneinander angepasst. Ohne Eisen-Werkzeug und Rad haben die Inka diese gigantischen Mauern errichtet, die Steine sind sehr hart und wurden nur mit Hand und Muskelkraft und Meißeln bearbeitet. Um Steine zu spalten, haben die Inka ein Mulde in einen Felsblock geschlagen, Holz reingesteckt, und dieses aufquillen lassen, so dass das Holz sich ausdehnt und der Stein zerbricht. Einige Steine sind mit Wiederhacken versehen (Im Bild oben, der in der Mitte), wodurch die Mauern ausgesprochen erdbebensicher sind. Ein anderer Aspekt ist, dass die vier Mauern eines Hauses leicht nach innen gestellt sind. Nach oben hin wird das Haus also schmaler, wodurch sich die Wände gegeneinander abstützen. Diese Methoden sorgen dafür, dass die Gebäude selbst heute noch stehen, wohingegen viele koloinialstil Bauten, in Städten wie Cusco, durch Erdbeben zerstört wurden.

Wo haben die Inka diese riesigen Steine her? Ganz einfach, bevor sie anfingen, Machu Picchu übrigens von unten nach oben zu errichten (abzusichern in Form von diesen Terrassen, die als Anbaufläche genutzt wurden), war der Berg etwa so wie auf diesem Foto. Die natürliche Form des Berges haben die Inka für sich genutzt und ihren Bau daran angepasst.





Wer hat Machu Picchu überhaupt erbaut und was war es? Eine Festung? Eine Stadt? Theorien sagen, dass der Inkakönig Pachacútec die Stadt hat erbauen lassen, als Königsstadt, und dort immer drei Monate im Jahr verbrachte (seine Söhne haben Machu Picchu weitergebaut). Maximale Anzahl der Bewohner betrug 1000. Das dort angebaute Essen reichte allerdings nicht aus, weswegen Essen von umliegenden Orten gebracht wurde.
Hier übrigens eine schöne Doku über den Machu Picchu: https://www.youtube.com/watch?v=if88hdEF26g
Es ist schier unglaublich, dass die Inka den Berg ganz genau zu nutzen wussten, insbesondere das Regenwasser (hier regnet es doppelt so viel wie in Deutschland im Jahresdurchschnitt!) und eine Quelle, die für Trinkwasser sorgte. Sie haben ganz genau das Gefälle des Wassers so berechnet und Steinkanäle gebaut, dass es immer Trinkwasser für 1000 Leute in der Stadt gab. Auch haben sie den Ablauf des Regenwassers in ihren Bau miteingerechnet.






Wir steigen außerdem auf den Machu Picchu Montana, wo man auf 3000m kommt um einen tollen Ausblick auf die umliegenden Bergen zu haben.



Das ist er also, der berühmte Machu Picchu! Wir verbringen acht Stunden dort, um alles auf uns wirken zu lassen…