Cusco, der Nabel der Welt
Wir verbringen mehrere Tage, inklusive Weihnachten in Cusco, weil uns die Stadt so ausgesprochen gefällt. Man könnte Tage lang hier herumschlendern. Auf 3500m war Cusco das Zentrum der Inka, man sagt, so ziemlich jeder Inka war wenigstens einmal hier. Das Wetter spielt hier übrigens komplett verrückt, von super T-shirt warm bis bitterkalt.

Auch hier gibt es überall noch enge Gassen und die (erdbebensicheren) Mauern der Inka zu bestaunen. Wir besuchen außerdem eine kleine Stätte, in der man noch den Baustil und alte Gebäude der Inka sehen kann.


Die ursprüngliche Form Cuscos war ein Puma, und dessen Kopf war ein Hügel mit einer Tempelanlage, die man auch heute noch besichtigen kann.


Wir besuchen außerdem den Sonnentempel. Zu Inkazeiten habe die Inka hier zu ihrem Sonnengott gebetet, der Tempel war wohl außerdem mit viel Gold ausgekleidet. Das Gold wurde bei der Eroberung der Spanier allerdings zusammengeschmolzen… und die Spanier haben eine Kirche um die Tempelmauern gebaut, den Dominikanerorden (einer von vielen in Cusco). Nach dem großen Erdbeben 1950 in Cusco waren fast alle Gebäude zerstört. Allerdings kamen die äußerst stabilen Inkamauern wieder zum Vorschein…




Im Viertel San Blas kann man ewig herumschlendern und kleine Geschäfte und Märkte durchstöbern.

Obwohl der indigenen Bevölkerung nach der Eroberung der Spanier der Katholizismus aufgezwungen wurde, haben diese sich dem nicht einfach ergeben, sondern ihren Urglauben aufrecht erhalten. In der Kunst und in den Kirchen ist eine Vermischung beider Religionen zu sehen: Weihnachtskrippen sind äußerlich angepasst an die Menschen der Anden. Wenn man weiß, auf was man zu achten hat, ist die Symbolik der Vermischung überall zu sehen.

Wir besuchen außerdem das Coca Museum. Die Bedeutung der Kokablätter reicht schon sehr lange zurück. Die Legende der Koka sagt, dass sich damals sämtliche Männer in eine Frau mit grünen Augen und grünlichen Haaren verliebt haben. Die Frau wurde getötet und an ihrer Stelle wuchs ein grüner Strauch mit grünen, ebenen Blättern: der Cocastrauch. Dieser half den Männern, über die Begierde hinwegzukommen. In der tat hilft das Kauen von Coca und das Trinken von Cocatee der Andenbevölkerung bei der Höhe ihrer Arbeit nach zu gehen. Sie verleiht ihnen das Gefühl größerer Kraft und Ausdauer und verbessert das Allgemeinbefinden. Für die andine Bevölkerung ist das Cocablatt auch Medizin gegen allerlei Beschwerden, etwa gegen Zahn- und Bauchschmerzen, Kreislaufbeschwerden, Rheumatismus und Muskelverspannung, Höhenkoller und Depressionen.
Erst sehr viel später wurde Kokain entdeckt. Cocablätter bilden zwar den Rohstoff zur Herstellung von Kokain, haben jedoch eine verschwindend geringe Mengen an Alkaloid- Kokain, sind also nur ein kleiner Bestandteil des Suchtmittels. Bekannt ist wohl auch, dass früher Kokain in Coca Cola enthalten war…


Auch probieren wir endlich das Chicha Maisbier, das schon die Inka getrunken haben. Irgendwie gewöhnungsbedürftig, aber interessant. An Weihnachten selbst ist Markt in der Innenstadt, überall werden allerlei Dinge verkauft. Wir konnten etwas zur Ruhe kommen und sind jetzt bereit für das vorletzte Ziel in Peru: Arequipa.