Cuyabeno, Amazonas I

Cuyabeno, Amazonas I

Und es geht los, unser Abenteuer in den Dschungel, nach Cuyabeno, den ecuadorianischen Amazonas, wo wir die nächsten 5 Tage und 4 Nächte verbringen, wieder runter auf 200-300m. Das Naturreservat ist übrigens leider durch Erdölexplorationen gefährdet, man sieht die Pipelines entlang der Straßen, die das Öl bis nach Esmeralda an die Küste befördern…

Zuerst fahren wir Sonntag Abend mit dem Nachtbus los nach Lago Agrio. Die Busfahrt an sich ist recht angenehm, die Sitze sind sehr bequem (wieso geht das in Deutschland nicht?), allerdings werden wir mitten in der Nacht von der Polizei kontrolliert und müssen aussteigen für eine Ausweiskontrolle… Wir schlafen nochmal ein, und werden aufgeweckt vom Busfahrer, der uns laut „Lago!!!“ entgegenschreit – ah, wir sind da, es ist 5 Uhr frühs, die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Es ist recht warm und die Luftfeuchtigkeit ist hoch (90%)… Wir fahren mit dem Taxi zu unserem Treffpunkt, einem kleinen Hostel/Restaurant, wo wir die ersten sind, die sich oben in die Hängematten legen und nochmal schlafen. Es kommen immer mehr Leute, es scheint der allgemeine Treffpunkt zu sein für die verschiedenen Lodges im Dschungel. Es gibt Frühstück und wir werden abgeholt von unserer Lodge. Eingeengt im kleinen Jeep zu neunt fahren holen wir unseren Guide ab und nach einigen willkürlichen Stopps geht es noch ca. 2 Stunden weiter hinein in den Dschungel. Wir gelangen an ein kleines Restaurant, wo wir Mittagessen bekommen, bevor es dann drei Stunden mit dem motorisierten Boot noch weiter rein geht in den Dschungel, den Fluss Cuyabeno entlang.

Nach und nach sehen wir immer wieder allerlei Tiere… Wir sehen zwei Arten von Faultier, die sogar recht aktiv sind…

Faultier

Wir sehen verschiedenste Vögel, Papageie, Geier, Spechte, Schwarzkehlkardinal, Eulen,Cayenneschwalben, Falken, Tukane, Tauben, Reier, Schreiseeadler, Eisvögel, Riesenani, Oropendola (Stirnvogel), der hängende Neste baut und Hoatzin (Zigeunervogel/Stinkvogel), ein Wiederkäuer, dessen Jungtiere noch Krallen haben (Hoatzin sind schon sehr lange auf der Erde).

Hoatzin
Die hängenden Neste von Oropendola
Ein Reier, der sich gerade trocknet
Grüner Papagei, herangezoomt
Oben mitte ein roter Papagei

Um uns herum schwirren außerdem immer mal wieder wunderschöne Schmetterlinge, orange, rote, grün-schwarze, gelb-schwarz gestreifte und Morpho. Ein riesengroßer, neonblauer Schmetterling, der allerdings unmöglich ist zu fotografieren.

Ein anderer Schmettering, der uns mal auf einer Bootsfahrt begeitet hat

Wir entdecken außerdem eine Großfamilie süßer Totenkopfaffen, sehen haarigen Sachi (flying) monkeys und Night monkeys, eine sehr kleine Affenart, die sich in einem von einem Specht gemachten Loch im Baum versteckt, während die Brüllaffen aus der Ferne brüllen. Einmal sehen wir noch die kleinste Affenart auf der Welt, Zwergseidenäffchen, so groß wie meine Hand und unglaublich süß.

Sachi (flying) monkey
Zwergseidenäffchen
In der Mitte Totenkopfäffchen
Ganz klein versteckt der kleine Night monkey

Auf einmal fliegen uns Nasenfledermäuse entgegen!

Da schlafen die kleinen süßen Federmäuse noch…

Wirklich aufregend, und die Vegetation ist wunderschön…

Im Fluss selbst gibt es neben Piranha 300 verschiedene Arten von Fisch, wovon die Hälfte genießbar ist. Der Fluss mündet in eine Lagune, die Laguna grande, das Wasser verändert sich von schlammig hellbraun zu schokoladen braun und wir fahren den Fluss weiter, bis wir zu unserer Lodge kommen. Die ist sehr einfach, wir haben aber einen kleinen Bungalow für uns und müssen ihn auch nur mit Kakerlaken und einmal einem großen Tree frog teilen (keine Skorpione, Vogelspinnen oder Schlangen, wie manche andere…).

Unsere Lodge
Unsere Hütte, Name Ayahuasca
Unser kleiner Freund, groß wie meine Hand

Das Essen ist gut, es gibt nicht nur Reis und Hähnchen, sondern echte Abwechslung. Wir sind umringt von Dschungelgeräuschen… Unglaublich! Die Lodge selber bezieht Solarstrom durch eine Solaranlage, das Abwasser kommt in einen septic tank für Reinigung, wobei der feste Bestandteil wieder der Erde zugeführt wird.