Las Vegas, baby

Las Vegas, baby

In der früh um 6 Uhr geht es nach Las Vegas um dem zeitraubenden LA Verkehr zu entkommen. Unterwegs fahren wir durch die karg bewachsenen steinigen Berge, welche eine einzigartige Schönheit ausstrahlen. Weiter außerhalb von LA sieht es aus wie auf einem anderen Planeten. Wüstenartig mit vielen kleinen Joshua Tree Bäumen hier und da, sowie kleinen Sträuchern. Man bekommt auch einen super Eindruck von der Größe Amerikas, denn soweit das Auge reicht war nichts und niemand zu sehen, außer der Straße auf der wir fuhren. Erinnerungen an Breaking Bad wurden wach. Während der Fahrt sahen wir ein Tesla (elektrisches Auto) und der Fahrer saß da – in der einen Hand sein Handy und in der anderen einen Kaffee. Kann er auch, denn das Auto fährt zu 100% selbst, was wir sehr erstaunt beobachteten. Elon Musk, welcher diese Autos herstellt und auch für sein Weltraumprojekt Space X bekannt ist, hat wohl auch schon ein gigantisches Projekt in LA angefangen um das Verkehrsaufkommen zu mindern. Dafür will er tief unter der Erde ein weitläufiges Tunnelsystem bauen. An der Oberfläche gibt es dann Plattformen auf die man sich mit seinem Auto stellen kann. Diese fahren dann nach unten in die Tunnel und mit high Speed (300 km/h) zu dem gewünschten Ausgang. Klingt nach Zukunftsvision, aber er hat tatsächlich schon angefangen zu bauen. Genauso wie er den Schnellzug Hyperloop gebaut hat, in Amerika ist eben doch alles möglich.

Nach 4,5 Stunden Fahrt, ohne größere Staus, kommen wir in Las Vegas an und checken im Grandview Hotel ein. Dazu muss man wissen, dass Chrisoula´s Freund Elijah Freunde hat, die eine Wohnung im Hotel haben als timeshare. Wir kommen an und stellen fest, dass es zwei sehr geräumige Wohnungen sind, mit allem was man braucht. Nach einer halben Stunde Pause geht es auf zum In n Out Burger –  der wohl beste Burger Amerikas und tatsächlich für eine Fast Food Kette richtig gut. Danach geht es gestärkt auf den sogenannten Strip in Las Vegas, wo alle Casinos sind. Wir Parken im MGM Grand und kaufen uns erstmal einen Liter Eislimonade mit Schnaps bevor wir uns ins Getümmel stürzen. Es ist so genauso wie man es sich vorstellt (ob überwältigend cool oder unglaublich kapitalistisch, sei mal dahingestellt), viele Menschen, viele Slot Maschinen und Tische, an denen man Blackjack, Poker, Roulette und viele andere Dinge spielen kann, von denen wir keine Ahnung haben wie sie funktionieren. Nachdem Elijah und Chrisoula ein paar Dollar an den Maschinen verloren haben, gehen wir raus auf die Straße, wo alle Hotels und Casinos zu finden sind. Jedes davon hat ein eigenes Thema und ist dementsprechend von außen wie innen gestaltet (Venedig, Ägypten, Paris…). Siehe Fotos. Der Aufbau allerdings ist in jedem recht ähnlich, unten das Casino, darüber die Shops (alle die man sich nur vorstellen kann) und darüber das Hotel. Wir laufen also die Straße nach oben und dabei beinahe alle Casinos. Draußen vor den Casinos gibt es oft kurze Wasser- oder Feuer Shows, die aller halbe Stunde aufgeführt werden. Nachdem die beiden in fast jedem Casino etwas gespielt haben, traue auch mich etwas sehr aufgeregt an den Blackjack Tisch. Mit 20€ geht es los denn der Einsatz liegt bei 10$, was schon das niedrigste ist. Nach ein paar guten Händen hatte ich auch schon 80$, allerdings mit der Hilfe von Mitspielern und dem Kartengeber, die mich direkt als Leihe oder Las Vegas Virgin (Jungfrau) erkannten. Dann verlor ich auch direkt wieder, bis ich nur noch 40$ hatte und wenn Sylvia nicht gewesen wäre, wäre wohl alles drauf gegangen, aber so habe ich 20$ gut gemacht. Ein guter Anfang. Währenddessen man spielt, bekommt man auch alle Getränke umsonst, denn sie wollen ja das man mit mehr Risiko spielt. Abends gab es Mexikanisch. Danach ging es für uns auch zurück ins Hotel, da wir alle recht fertig waren. Während des Essens hatte es sogar angefangen wie aus Eimern zu schütten, was doch eher unüblich für Vegas ist, sorgte allerdings für angenehme Temperaturen anstelle der üblichen 40 Grad. Zuck im Hotel hatten wir dann Zeit das Gesehene zu verarbeiten. Man muss schon sagen, dass es einfach der absolute kapitalistische Wahnsinn ist dort. Alles ist extrem teuer, wodurch wir uns auch eher zurückhalten, denn wir haben ja noch einiges vor. Wir fragen uns, wie viel Geld da eigentlich gebündelt wird in Vegas und wie viel Strom und Wasser verbraucht wird, denn die Casinos sind 24/7 und 365 Tage im Jahr offen. Was das alles an Ressourcen verbraucht ist unvorstellbar.

Am nächsten Tag schauen wir uns die Casinos an, welche wir noch nicht gesehen hatten und staunen einfach nur über all die Menschen und sind mehr am Observieren denn am Teilnehmen interessiert Am Abend Spiele ich dann doch noch mal eine Runde Blackjack, nachdem ich die Basic Stragety gelernt habe. Und mache aus 60$ wenigsten 100$. Sprich ich habe nur gute Erfahrungen gemacht, allerdings sollte man auch wissen, wann man aufhört. Wobei ein Kartengeber auch meinte, dass es tatsächlich das Anfänger Glück gibt. Wir sind auf jeden Fall glücklich über unsere plus 60$. Später am Abend waren wir dann noch in einer Pianobar, wo sich zwei Pianistinnen duellierten. Die haben gut Stimmung gemacht mit alten und neuen Liedern und die Leute mit einbezogen, war sehr schön mit anzuschauen. Völlig geschafft sind wir dann wieder zurück in das Hotel. Am Sonntag ging´s dann wieder zurück nach Thousand Oaks.

— E