Auf den Spuren der Dinosaurier, Torotoro

Auf den Spuren der Dinosaurier, Torotoro

Von Santa Cruz fahren wir nach Cochabamba, und von dort wollen wir direkt nach Torotoro. Es sind ca fünf Stunden mit einem Minivan, allerdings fährt dieser erst los, wenn er voll ist, das heißt, wir warten zwei Stunden, bis es endlich los geht. Die Straße ist allerdings nicht asphaltiert, im Gegenteil, sie besteht aus kleinen und großen Steinen, ist sehr staubig und holprig, wir müssen auch kleine Flußläufe überqueren, also alles in allem sehr abenteuerlich. Die Landschaft wird immer skuriller; noch nie haben wir etwas derartiges gesehen!

Die aufgefalteten Berge, die Vegetation ist extrem grün, der Boden hat alle erdenklichen Farben: gelb, orange, rot, lila, braun, weiß, schwarz, grün (all die verschiedenen Mineralien!)… Und nach fünf Stunden kommen wir in dem kleinen Dörfchen Torotoro (auf Quechua hieß das Dorf eigentlich UrutUrut, gleichkommend wie Matsch) an, das vor einer unglaublichen Bergkulisse liegt, es gibt kein Handyempfang, aber dafür reichlich zu entdecken.

Wir fühlen uns etwas an Jurassic-Park erinnert

Paläontologisch und geografisch der absolute Wahnsinn… Vor 80-100 Millionen Jahren liefen hier nämlich die Dinosaurier rum… in und um Torotoro hat man zahlreiche, konservierte Fussspuren entdeckt, festgehalten in verfestigtem Schlamm, auf dem sich mehrere Sedimentschichten abgesetzt haben. Blendet man allen menschlichen Einfluss aus, kann man sich sehr gut vorstellen, wie die riesigen Dinosaurier hier wohl gelebt haben… Wir unternehmen mehrere Wanderungen, um die Umgebung zu erkunden.

Erst geht es in die Ciudad de Itas, auf 3800m gelegen, einer Felsenformationn, an der man sehr gut den Einfluss des Wetters sehen kann. Durch Regen sind die besonderen Formationen entstanden. Vor Millionen Jahren war alles hier Meer, bis sich dann die Platten zusammengeschoben haben und die Anden hochgedrückt haben. Die Wellen des Meeres haben hier diese Wölbungen und Höhlen in die Steine gewaschen…

Meeresschildkröten-Felsen
Ein Chamäleon-Felsen
Wandmalerein in den Höhlen; hier das Zeichen des Universums (Spirale)
Eine weitere Malerei: ein Lama
Ciudad de Itas: perfektes Versteck für die ersten Menschen damals

Doch plötzlich fängt es an zu regnen, allerdings hat das nichts damit gemein mit dem Regen, den wir in Deutschland kennen, nein, es gießt aus Eimern, auf einmal sind die kleinen Wege kleine Bäche!! Und wir werden klitschnass, so dass wir ganz schnell zurück ins Auto laufen…

Das Wasser stürtzt von den Seiten herab
Das war mal ein Weg, ist jetzt aber 10cm tief mit Wasser

Wir müssen uns erstmal wieder aufwärmen und Sachen wechseln, bevor wir uns Nachmittag auf eine weitere Wandertour machen: zu marinen Fossilien über die aufgefalteten Berge hinweg!

Wir entdecken zahlreiche Fossilien, alles ist voll damit! Muscheln, Pflanzenstücke..

Unglaublich, die ganzen Felsen und Formationen, all die erdenklichen Farben

Links ist das Dorf Torotoro zu sehen, mittig wir

Am nächsten Tag unternehmen wir noch eine weitere Wanderung, zu ein paar von den zahlreich gefundenen Dinosaurier Fussspuren und dem „Grand Canyon“ von Torotoro.

Die Fussspuren
Sylvia for scale…

Unglaublich!! Wir laufen weiter zum Canyon, über einen trockenen Flusslauf (hoffentlich fängt es nicht an zu regnen, wir haben ja schon gesehen, wie gefährlich und unpassierbar der Weg dann werden kann, aber wir haben Glück, das Wetter ist perfekt!). Wir bestaunen mal wieder all die verschiedenen Farben, Felsen und die Vegetation. Übrigens leben hier ganz viele grüne Papageie, die uns immer mal wieder begleiten.

Unten mitte ein kleiner See

Und dann kommen wir endlich zum Canyon: auf einmal bricht der Boden weg, fast 300m geht es in die Tiefe!

Wir laufen 900 steile Stufen runter IN den Canyon, um dort dem Fluss zu folgen. Wir springen, laufen und klettern über riesige und kleine Felsen, bis wir zu dem Wasserfall El Vergel gelangen; er entspringt einer unterirdischen Quelle.

Durch den Canyon geht es zum Wasserfall
El Vergel

Abenteuerlustig geht es durch den Canyon zurück (und auch, weil wir keine 900 Stufen wieder rauflaufen wollen), allerdings müssen wir ganz schön viel klettern.

Das Wasser hat die Steine ganz schön glatt geschliffen

Wir klettern an der Seite wieder hoch, laufen wieder runter ins Flussbett, wieder hoch…

Ein kleiner Dino-Felsen
Präkolumbianische Wandmalerei

Wir sind total fasziniert von Torotoro und der landschaftlichen Bedeutung!