Titicacasee, La Paz und Valle de la luna

Titicacasee, La Paz und Valle de la luna

Über den Titicacasee geht es nach Bolivien, nach La Paz. Mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern ist der Titicacasee der größte Süßwassersee Südamerikas und das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3812m über dem Meeresspiegel, ist 178km lang und bis 67,4km breit und hat eine durchschnittliche Tiefe von 107m. In Puno, der peruanischen Seite vom See, müssen wir den Bus wechseln. Von hier aus könnte man die schwimmenden Schilfinseln Uros besichtigen, allerdings haben die wohl wenig mehr gemeinsam mit dem traditionellen Lebensstil, sondern sind nur noch ausgelegt auf Tourismus… Es ist 5.30 Uhr frühs, es ist grau, es regnet in Strömen und es ist sehr kalt. Wir beschließen deswegen, direkt nach La Paz zufahren und nicht in Copacabana, bolivianische Seite des Sees, anzuhalten. Von hier aus sieht man die Isla del Sol, die Sonneninsel, der Ursprungsort des Inka-Sonnengottes Inti.

Der Titicacasee
Auf dem Altiplano
Landwirtschaft um den Titicacasee

Übrigens ist der See stark verschmutzt (https://elcomercio.pe/peru/puno/basura-plomo-mercurio-desoladora-realidad-lago-titicaca-142332). Ein sehr großes Problem bisher in allen Ländern: Wasser und Müll. Es gibt leider kein Abfallsystem, genausowenig wie Kläranlagen (in den meisten Fällen).

Wir kommen an in La Paz, auf 3640m, wo wir einen Freund vom Studium treffen, der aus La Paz kommt und uns zu schönen Aussichtspunkten führt. Erst jetzt bekommt man ein Gefühl für die Lage und die Größe der Stadt: obwohl hier nur knapp 800.000 Menschen leben, sieht La Paz gigantisch aus.

Panorama La Paz

La Paz liegt total surreal in einem Tal, überall wurde und wird gebaut, eine Seilbahn geht über die Stadt und in der Ferne sieht man schneebedeckte Berge. Oben auf dem Altiplano fängt dann El Alto an, direkt neben La Paz, eine weitere Stadt, die sich immer weiter ausdehnt. Supermärkte sind kaum zu finden, denn an jeder Ecke findet man allerlei Stände, die alles, aber wirklich alles, verkaufen. Somit gelangen wir auch zu dem berühmten Hexenmarkt, wo allerlei Gegenstände und Kräuter verkauft werden. Der Glaube an Rituale ist groß; zb. „opfert“ man einen Lamafötus Mutter Erde, wenn man ein neues Haus baut. Deswegen hängen auch an allen Ständen diese Föten… Die Menschen sind ausgesprochen freundlich, wir müssen leider sagen, eine echte Abwechslung nach Peru.

Die Hochhäuser inmitten der Stadt

Plaza San Francico. Das Wetter spielt verrückt von Tshirt-warm bis Eimerregen und sehr kalt
Wir fahren auch einmal quer über die Stadt mit der Seilbahn (unten rechts die gelben Gondeln)

Im Süden La Paz wandern wir außerdem durchs Valle de la Luna, das Mondtal. Und wirklich, man fühlt sich, als wäre man auf einem anderen Planeten… Tausenden Felsen, Felsspalten, Erdhügeln und kraterähnlichen Formationen bilden das Mondtal. Im Laufe von Millionen Jahren haben sich diese bizarren Gebilde geformt, der Lehmboden wurde abgetragen durch starke Regenfälle, Temperaturschwankungen und Erosion.

Valle de la Luna

Die umliegenden Berge sind rot-grün
Ein Mann spielt auf der Flöte auf dem Felsen…
Bis auf ein paar Kakteen ist die Vegetation spärlich