Nationalpark Huascarán

Nationalpark Huascarán

Von der Wüste geht es mit dem Nachtbus nach Huaraz, eine Stadt umgeben von schneebedeckten Bergen, der Cordillera Blanca, auf 3052m. Die Cordillera Blanca ist mit einer Länge von 180 km und über 50 Bergen über 5700 m die höchste Gebirgskette des amerikanischen Kontinents. Hier befindet sich der Nationalpark Huascarán, wo sich mit 6768 m der höchste Berg Perus und vierthöchste Berg Südamerikas befindet, der den Namen Nevado Huascarán trägt. Wir sind schon total fasziniert von dem Ausblick auf die umliegenden Berge… und wollen das Gebiet erkunden.

Unten rechts sind Quellen zu sehen

Eine der seltensten Pflanzen der Erde wächst hier. Die Puya raimondii aus der Familie der Bromelien, wird bis zu 10 Meter hoch und kann ein Alter von 100 Jahren erreichen. Auch wir sehen auf unserer Tour zum Pastoruri Gletscher die Puya raimondii, allerdings leider verblüht (die Puya blühen nur einmal (tausende Einzelblüten!), etwa 9 Monate lang, bevor sie langsam absterben).

Puya raimondii nach der Blüte
Puya raimondii

Auf dem Weg zum Gletscher kommen wir noch ab „siebenfarbigen See“ vorbei, wo auch Quellen hervorsprudeln. Die verschiedenen Farben kommen durch verschiedene Mineralienzusammensetzungen zu stande.

Laguna de los sietes colores

Nach einem kurzen Halt um Wandmalereien zu bewundern, sind wir dann endlich angelangt am Fuße des Pastoruri-Gletschers – einer der letzten, die es in den tropischen Gebieten Südamerikas noch gibt. In weniger als 20 Jahren ist der auf 5.240 Meter Höhe gelegene Pastoruri-Gletscher um die Hälfte geschrumpft und erstreckt sich nun noch auch einer Fläche von etwas mehr als 900 Quadratmetern. Die freigelegten Felsen des Gletschers geben versteinerte Meerestiere frei, die vor Beginn der letzten Eiszeit vor über 100.000 Jahren das Licht der Welt zum letzten Mal erblickt hatten.

Pastoruri-Gletscher

Wir müssen das letzte Stück hochlaufen (oder reiten), die Luft ist extrem dünn, es ist sehr schwierig, wir kauen traditionell Kokablätter (nicht so lecker), aber als wir endlich oben ankommen, sind wir sprachlos. Noch nie haben wir etwas derartiges gesehen!

Auf dem Weg zum Gletscher

Und wir haben Glück, es zeigt sich sogar kurz etwas die Sonne, bevor es dann anfängt zu schneien – ja unglaublich, auch wir kommen zu etwas Schnee hier.

Und es fängt an zu schneien…

Wir wandern außerdem rauf zur Laguna Wilcacocha, die Aussicht ist mal wieder atemberaubend…

Laguna Wilcacocha

Es gibt außerdem zahlreiche Gletscherseen zu bestauen. Die meisten allerdings in sportlicher Höhe… Wir sehen uns Laguna Chinancocha an („nur“ 4200m), auf beiden Seiten ragen die Berge empor, die Laguna ist fantastisch türkis und die Vegetation ist einzigartig.

Laguna Chinancocha, 4200m

Rechts von der Laguna ist der größte Berg Huascarán. Ganz früh ist der Himmel noch strahlend blau, bis dahin zum Mittag hin leider die Wolken aufziehen und die schneebedeckten Spitzen verdecken.

Die zwei Gipfel des größten Berges Perus: Huascarán (links hat sich 1970 ein Stück gelöst nach einem Erdbeben)

1970 gab es ein großes Erdbeben, wobei sich ein gigantischer Bergsturz ereignete: eine riesige Geröll- und Schneelawine löste sich von Huascarán und begrub die Stadt (70.000 Einwohner) Yungay unter sich, innerhalb von drei Minuten war nichts mehr übrig von der Stadt, bis auf den Friedhof, der auf einem Hügel errichtet worden war. 20.000 Menschen waren zu dem Zeitpunkt in der Stadt und sind gestorben.

Und dann geht es noch zu der berühmten Laguna 69, auf stolze 4600m. Ganz schön anstrengend, man wandert zwei bis vier Stunden hoch, doch der Weg dahin ist schon atemberaubend schön. Und dann erst die Laguna! Aber seht selbst… uns fehlen etwas die Worte, für Beschreibungen.

 

   

Laguna 69