Armenia, Filandia und Salento, Quindío

Armenia, Filandia und Salento, Quindío

Es geht weiter ins Departmento Quindío. Wir verbringen zwei Nächte in Armenia, einer größeren Stadt in der „Kaffeezone“ Kolumbiens und treffen unseren Freund Santiago vom Studium, der dort wohnt. Wir fahren außerdem durch Pereira und sehen uns Filandia an, wo wir auch ein paar typisch kolumbianische Tapas zum Essen probieren. Es ist sehr schön, uns mit ihm zu treffen, denn so lernt man nochmal eine andere Seite Kolumbiens kennen. Hier gibt es übrigens eine Siesta von 12 bis 14 Uhr, wo nicht geabeitet wird. Davon abgesehen, habe ich mir allerdings mal wieder mit irgendwas den Magen verdorben… Santiago fährt uns dann nach Salento über eine ziemlich holprige Straße durch Berge und unglaublich schöner Vegetation. Die Wolken hängen tief, es ist auch nicht so warm.

Auf dem Weg nach Salento
Quindío Fluss

In Salento sind die Häuser weiß und bunt und es gibt sehr viele, schöne kleine Läden mit Schmuck und Handwerk. Doof, dass uns unsere Rucksäcke leider sehr begrenzen, was Souvenirs angeht…

Blick auf Salento

Quindío ist bekannt für den Kaffeeanbau, weswegen wir auch eine Tour machen in einer von einer Familie geführte Farm. Nach Brasilien und Vietnam ist Kolumbien das dritte Land, das den meisten Kaffee exportiert. Hier in Quindío kann man die beste Kaffeequalität genießen, was daher kommt, dass die meisten Farmen mit Hand arbeiten und somit die schlechten Bohnen direkt aussortieren und nicht vermischen. Außerdem wird der Kaffee hier nicht exportiert, sondern bleibt in Kolumbien. Die Farm, die wir besuchen, benutzt außerdem keine Pestizide (was zu nur 2% Verlust der totalen Ernte führt). Die größte Gefahr für die Kaffeepflanzen stellen nämlich Insekten und Pilzbefall dar. Wir verfolgen den Lebenszyklus der Kaffeepflanze… Die Bohnen sind die Samen, die angepflanzt werden. Nach ca. 6 Monaten werden die kleinen Pflanzen in die Erde gepflanzt. Nach ca. 3 Jahren ist die Pflanze so groß, dass sie langsam Früchte trägt. Das heißt, dass eine Kaffeepflanze erst nach 4 Jahren geerntet werden kann, die Hauptsession ist März bis Mai. Die Lebenszeit einer Pflanze beträgt 15 bis 20 Jahre, allerdings nimmt die Menge der Bohnen ab mit den Jahren. Dem Entgegenwirken kann man mit einem Zurechtschneiden der Pflanze. Eine Pflanze bringt ca. 10kg Bohnen, die geschält sehr süß schmecken. Ein Arbeiter kann am Tag ungefähr 45kg Bohnen ernten, und wird auch pro kg ausgezahlt. Zwischen den Kaffeepflanzen sieht man viele Bananenbäume, denn diese spenden den Kaffeepflanzen Schatten und akkumulieren außerdem Wasser, das die Kaffeepflanzen in trockenen Zeiten nutzen können.

Kaffeeplantage

Nach der Ernte werden die Bohnen geschält. Die Schale wird wiederverwertet zur Kompostherstellung. Die Bohnen selber liegen dann 18 Stunden im Wasser, um die äußere, süßlich schmeckende Schleimschicht zu entfernen. Danach werden die Bohnen in der Sonne ca. eine Woche getrocknet, bevor sie dann geröstet werden.

Die Kaffeebohnen werden getrocknet

Der Kaffee schmeckt sehr, sehr fein und ist nicht vergleichbar, mit dem Kaffee, den wir kennen. In der Farm gibt es außerdem Tiere wie Kühe und Hühner, und verschiedenes an Gemüse und Früchte wird auch angebaut, wie Orangen, Zitronen, Kartoffeln, Avocados, Papayas, Passionsfrüchte, Bananen…

Mit Santiago in Armenia

Ganz bekannt in der Gegend sind übrigens „truchas“, Forelle in allen erdenklichen Arten zubereitet. Das Frühstück sieht aus wie folgt:

Arepas, runde Maisfladen, die, nun ja, sagen wir, sehr neutral schmecken und auch die Eigenschaft haben, alles andere zu neutralisieren, etwas Reis und Rührei mit einem süßlichen Gebäck, wahlweise mit heißer Schokolade oder Kaffee.